Ein Tag, ein Monat, ein Jahr ... vergeht oft schnell. Die wertvollen Augenblicke und selbst die magischen Momente sind gerade noch so präsent, können aber bald schon in Vergessenheit geraten oder
unversehens verblassen.
Deshalb habe ich diese Kategorie eingeführt. Jeden Monat das beste Bild, wie bei einem Kalender: Nicht immer das emotionalste, nicht immer das schönste, einfach nur das beste. Aus
unterschiedlichen Gründen, ... aber lesen Sie selbst.
Bei Gefallen gerne teilen!
Manege frei für die Tanz-Kunst
Menschen, insbesondere Frauen und noch viel mehr Künstlerinnen, zu fotografieren, hat seine Tücken. Sie wollen inszeniert werden, haben Anspruch an sich selbst und an den Fotografen, an die Location, an die Gesamtaussage und -wirkung des Fotos. Stechmücken und nasser Sand, Wind und Zuschauer sind ihnen egal - also hat es auch den Fotografen nicht zu stören. Also: gebe ich alles. Endlich konnte meine neue Lichtanlage mal zeigen, was sie wirklich drauf hat. Und mein Näschen für gute Locations hat sich bewährt. Ein magischer Moment am Strelasund ist entstanden.
ADAC Sunflower Ralley 2016
Viele tolle Autos hab ich gesehen. Ganz unterschiedlich waren Glanz und Klang – Autos über Jahrzehnte, allesamt mit stolzen Besitzern bemannt (Gender: befraut?) … Jedenfalls war es ein ganz
wundervoll sonniger Tag, strotzend vor Chrom und schönen, anschmiegsamen Formen wohlgestalteten Metalls. Diese Paar im gelben VW jedoch berührte mich ob ihrer Ausstrahlung am meisten.
Deshalb hier als Bild des Monats… und ja, erst später fragte ich mich, wie dieser Käfer zu diesen scheinbar französischen Schlafaugen gekommen sein mag.
Tänzerinnen-Portrait (Russische Zigeunertänzerin Yuko)
Ich kann dazu nicht viel sagen. Es war einfach bezaubernd. Das Wetter, die Location, das Model, die Assistentin; Keine Zecken, kaum Mücken, keine Hitze, von Zeit zu Zeit ein kleines Lüftchen. SO kann ich arbeiten!
Wahnsinnig heiß.
War jemand schon um Mitternacht in der Sauna? Ich bisher noch nicht. Und erst recht nicht zum Arbeiten ... Jedoch bot sich die detailreiche orientalische Sauna des Hansedom Stralsund natürlich perfekt an, dort das Shooting für eine "Orientalische Tänzerin" zu machen. Immer wieder Make-Up Probe, Haare pusten und Schweiß abtrocknen und jede Sekunde beten, dass der Dampf vor meinem Kameragehäuse Respekt behält...
Bissige Prinzessin, kein Scherz.
Wer eine Katze hat (besonders, wenn es ein Mädchen ist), weiss es. Sie holen kein Stöckchen, sie gehorchen nicht, sie verschmähen Deine Präsente und Deine Liebe. Dafür beißen sie, wenn man sie streichelt, fauchen, wenn man versucht sie vor dem Nachbarskater zu schützen und können erbärmlich stinken, wenn man sich gerade zum Essen hingesetzt hat. Soviel dazu. Das hier ist meine.
Klösterlich.
Caspar David Friedrich hat es schon entdeckt und ich jetzt auch. Besser spät als nie und natürlich anders als gehabt ;) Ein Blitzshooting der besonderen Art mit
Fokus auf Kontraste. Inhaltlich wie auch in der Farbgebung. (K)ein Engel am Kloster Eldena in Greifswald.
Januar 2016: 15. Cafe Oriental Rostock,
mit Marlis Stiene, Afraa Falak Bellydance, Yuko, Anja Stellaris, Samira, Oriental Dance Company und der Gruppe Male. Hier zu sehen: Yuko Ishikawa mit einem Zigeunertanz.
Tanzende einzufangen, auf ein Bild zu bannen ohne sie erstarren zu lassen und ihnen den Ausdruck zu ersticken, bedeutet mir sehr viel. Oft sehe ich Fotografien von Tänzern, da verstehe ich, warum gewisse Ureinwohner glauben, dass der Mensch durch das Fotografiert werden, seine Seele verliert. Genau das. Erstarrt, entseelt und wie ein ausgestopftes Tier arrangiert.
Das völlige Gegenteil hier: Eine magische Zigeunerin, die ihre Götter beschwört, die ein Anliegen hat und ganzkörperlich in ihrer eigenen Welt wirbelt. Ihr Rock schien ein Eigenleben zu führen, meterweise Stoff umwölkte sie. Die Arme zum Himmel (dank an das Besitos ;) ) gestreckt, mal den Rock gerafft, mal auffordernd, mal abweisend. ... Ein toller Abend mit vielen interessanten Eindrücken.
Dezember 2015: Mondenkind?
Wenn das Nichts unaufhaltsam gemauerte Realität wegfrisst, grünes Gras grau gedörrt aus trockener Erde ragt... Wenn der weite Himmel mit schweren Wolken droht und dann in der Ferne die gewundene Spindel eines weißen Turms in die Höhe strebt ... Dann fällt mir "Mondenkind" ein. Laut M. Ende müsste das die Rettung sein.
November 2015: Die ungeschminkte Wahrheit.
Das Leben überrascht täglich. Oft mehrmals täglich. Es rast manchmal vorbei wie ein ICE, nur um sich im nächsten Augenblick wie ein sturer, alter, grauer Esel querzustellen. Von leuchtend leichter Helligkeit, die ein warmes Lächeln auf das Gesicht zaubert zu schweren Wolken, die einem eisige, nasse Schleier über den Mund legen, braucht es manchmal nur ein einzelnes Wort. Schottlands Highlands illustrieren das auf wunderbarste Weise, die ich mir vorstellen kann. Stellt man sich an einen beliebigen Ort – die Wechselstimmungen des Wetters ziehen vorbei, wie im Zeitraffer.
...Ein jahrhundertealter Baum mag so die Welt betrachten.
Oktober 2015: Ein wilder Geselle, vom Sturmwind umtost.
Leuchtturm plus gischtende Welle, zerstoben an einer schroffen, glitschigen Küste. Das noch bei Wind und sich ballenden Wolken. Fein. Die Welle im Vordergrund? Klar, gerne. Die Herausforderungen
des Fotografen-Alltags: Denn wer von Euch hat sich schonmal gefragt, WO DER FOTOGRAF STAND? ;)
September 2015: Shooting am Wegesrand
Wie in Schottland allseits bekannt hausen direkt neben Straßen und Wegen in der Heide und auf den Felsen die Feen, Elfen und Kobolde. Manche von Ihnen beherschen das Wetter, manche bringen Glück.
Fast alle jedoch tanzen gerne, vorzugsweise bei Wind und Wetter! Was liegt also näher, als eine Tänzerin in genau dieser Umgebung "einzufangen".
Juni 2015: Glanz und Glorie am Hafen
Seit Jahr und Tag dasselbe - meint man. Immer wieder Feuerwerk am Hafen, die Gorch Fock liegt still davor und die beleuchteten Speicher und Kirchen Stralsunds bilden den malerischen Hintergrund,
der Strelasund wiegt kaum merklich vor und zurück... Ja. Es ist dasselbe. Und doch jedes Mal ganz anders, wenn man genau hinsieht, wenn man Zeit hat, sich Zeit nimmt. Und weil das nicht jeder
kann, weil viele auch gar nicht mehr wissen, wie Stralsund in Glanz und Glorie aussehen kann - hat imago vere das für diejenigen festgehalten! Wie immer: Out of cam, unbearbeitet, ohne Filter,
ohne Effekte. Alles echt.
Mai 2015: Edle Materialien
Genialer Auftrag: EIN RENNAUTO fotografieren. Aber nicht in voller Fahrt, durch Wasserfontänen schlitternd mit glitzernden Tropfen vor schwerem lila Himmel - oder wahlweise in gleißendem
Sonnenlicht. Nein, denn auf die Details kommt es an! Auf Präzision in der Verarbeitung, auf gut recherchierte Wahl der hochwertigen Materialien. Sie müssen ja einiges aushalten, sollen
miteinander funktionieren und dürfen dabei kaum etwas wiegen. Um dies einmal zu betonen und auch für den Laien verständlich darzustellen, bekam das Baltic Racing Team eine ganze
Reihe von Detailaufnahmen. Oben in Szene gesetzt: Die Reifen und das Lenkrad.
Lieber April, Deine Leistungen haben mich wirklich sehr enttäuscht.
Du bekommst heute leider kein Bild von mir.
März 2015: die (wolkenlose) Sofi
Das Licht wird komisch, die Haare an den Armen sträuben sich und ein irgendwie ausserirdisch kalter Luftzug streicht drohend über die Haut, während die nicht bewusst wahrgenommenen Geräusche des
gewöhnlichen Lebens zögerlich vertropfen. Nur einer funktioniert: Der Fotograf schraubt Filter ab und wieder drauf, experimentiert mit Belichtungszeiten und tackert per Fernauslöser die
Sonnenfinsternis, also den Kuss zwischen Mond und Sonne, auf seine Speicherkarte. Bemerkenswert: Der Sonnenfleck im oberen Drittel ist astrein zu sehen! Done.
Februar 2015: Zeichen am Himmel
Viel früher als erwartet hallen die urtümlich heißeren Schreie vom grauen konturlosen Himmel. Überraschend bereits im Februar schweben sie in immer größer werdenden Gruppen in
Mecklenburg-Vorpommern ein: die Kraniche. Das Zeichen für den kommenden Frühling und das viel zu frühe Ende eines nicht stattgefundenen Winters. Als Botschafter scheinen sie Buchstaben durch
ständig wechselnde Formationen in das neutrale Grau des Himmels zu drucken. Naja, ich werde das beobachten...
Januar 2015: Flauschige Anmut
Sie geht einfach nicht gerne alleine spazieren und so begleite ich sie eben manchmal - mitsamt der Kamera. Sie ist eine Prinzessin und sie weiss es. Die rosa Ballen an den Füssen dieser Katze
möchten nicht zu lange im Schnee verweilen und das zarte Näschen rümpft sich leise bei zu viel Kälte. Jedoch, mal ehrlich: Sie ist nicht halb so niedlich, wie man glaubt - nur Mäuse sehen das
wohl realistisch. Als Fotograf halte ich hier ihren unvergleichlich schützenswerten Ausdruck fest.
Dezember 2014: Vergoldete Zukunft
Der Sonne entgegen segelt der Kluge, während schwarze Gerippe der Sesshaftigkeit im Hafen verbleiben. Das Licht an diesem Morgen über Stralsund und der Gorch Fock war einfach
unwiderstehlich und liess tatsächlich auch emotional alles andere zu zweidimensionalen Scherenschnitten geraten. Ein wunderbarer Moment voller Freude auf den kommenden Tag.
November 2014: Spielerisch einfach
Oh wie schön und genußvoll kann das Fotografieren sein, wenn eindrucksvolles Licht und ausdrucksstarke Schauspieler auf einer schwarzen Bühne interagieren. Fokussiert auf das Wichtigste. Die Geschichte, das Konzept. So laut springen die übersteigerten Gefühle und die Essenz der Erzählung direkt ins Objektiv. Faszinierendes Theater in Vorpommern.
Deshalb AUSNAHMSWEISE 2 Bilder :)
Oktober 2014: Echt emotional
Zu Wettkämpfen gehören starke Gefühle. Dieses Wollen und Kämpfen, Lachen und Freundsein, spontan in Gestik und Mimik ausgedrückt – das ist ein Augenschmaus für den Anspruch an das "wahre Bild" (imago vere). Nicht gestellt, ungeschminkt, lebendig und mitreißend kann man reale Menschen in Szene setzen, die wichtigen Augenblicke einfangen und damit Geschichten von Gefühlen erzählen. So darf auch der Betrachter teilhaben an Schrecken, Spaß, Stolz und Erleichterung.
September 2014: Frühmorgens am Bodden
Wenn alles noch schläft und nur der kalte Dunst zögerlich den Vorhang hebt, stehe ich schon längst auf meinem Posten. Wahrscheinlich wird es nichts, die Sicht ist schlecht, kein Hirsch zu hören. Ein Rauschen, heiser krächzendes Zwitschern, Platschen und Spritzen ... da taucht sie auf, die Feen-Insel aus dem Nebel, es scheint, als würden tausend Vogelflügel den weißen Schleier zerreissen um kurz den Blick auf das Märchenhafte freizugeben. Danke dafür.
August 2014: Nachts in Stralsund
Die Hafeninsel in Stralsund mit der überraschenden Symbiose aus den Backstein-Speichern und dem arktisch-weißen, modernen Ozeaneum ist tagsüber schon ein Hingucker. Nachts aber, wenn es still ist, kommen durch die Beleuchtung die exakten Strukturen der verschiedenen Materialien erst richtig zu Geltung.
Juli 2014: Der heilige Berg.
Einfach ein faszinierendes Motiv. Nicht nur nachts – aber dann eine ganz besondere Herausforderung. Mit im Bild: Der Shuttle-Bus über den Damm in voller Bewegung.
Juni 2014: Alles Gewinner.
Manchmal wartet man so lange und die Dinge gehen bloß ihren Gang – so wie hier die Regatta. Doch dann, abends, am Ende der Geduld, am Anfang des Endes, schneidet die Sonne mit skalpellscharfen Schnitten durch die Wolkendecke und schenkt jedem von uns einen ganz eigenen, gleißenden Lichtstrahl.